Anzucht
Anzucht & Aussaat
Eigene Anzucht und Aussaat macht einfach Spaß. Es ist immer wieder ein kleines Wunder, wenn aus winzigen Samen stattliche Pflanzen heranwachsen. Die Freude an der Blüte oder der Genuss nach der Ernte selbst gezogener Pflanzen erfüllt jeden Hobby-Gärtner mit Stolz. Sogar im Winter können Sie mit Sprossen und Microgreens Ihre selbst gezogenen Pflänzchen genießen. Wer nachhaltig und ökologisch aus Samen seine eigenen Gemüsepflanzen und Blumen ziehen möchte, sollte bei der Wahl der Anzuchttöpfe und der Aussaaterde auf torffreie Produkte achten.
Produkte für die Anzucht & Aussaat
10 Tipps zum Thema Anzucht und Aussaat
1. Auswahl des Saatguts
Wählen Sie qualitativ hochwertiges Saatgut für eine reiche Ernte oder Blütenpracht, denn im Samenkorn steckt die ganze Energie für gesunde, wohlschmeckende und widerstandsfähige Pflanzen. Die beste Pflanzenqualität erhalten Sie mit frischem Saatgut.
2. Lagerung von Saatgut
Um die Keimfähigkeit möglichst lange zu erhalten, sollte Saatgut trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Wir empfehlen die Samentütchen nicht lose aufzuheben, sondern einfach in ein Schraubdeckelglas zu stecken. So verhindern Sie, dass die Samen Feuchtigkeit verlieren und auch keine Feuchtigkeit ziehen, die die Schimmelgefahr erhöhen würde. Ein guter Lagerplatz ist ein Schrank im Keller, wo es dunkel und kühl ist. Lagert ein Saatgut schon länger, verliert es nach und nach die Keimfähigkeit. Wie schnell das geht, hängt von der jeweiligen Pflanzenart bzw. Sorte und natürlich von den Lagerbedingungen ab.
3. Die richtige Erde für die Aussaat
Eine gute Aussaaterde ist luftig, feinkrümelig und nur leicht gedüngt. Verwenden Sie für Aussaaten keine vollgedüngte Blumenerde; der hohe Düngegehalt dieser Erden schwächt das Wurzelwachstum. Wenn Sie sich das Pikieren der Pflanzen ersparen möchten, können Sie direkt in Anzuchttöpfe aussäen. Sie ersparen sich so einen Arbeitsgang und minimieren für Ihre Jungpflanzen den Umpflanzstress. Allerdings brauchen Die dann für Ihre Anzucht eine größere Fläche. Wenn Sie direkt in Anzuchttöpfe säen, sollten Sie ab dem Zeitpunkt, wenn sich die ersten Blätter nach den Keimblättern bilden, mit einem organischen Dünger nachdüngen.
4. Der beste Aussaatzeitpunkt
Bei Pflanzen mit einer langen Kulturdauer bleibt Ihnen das Vorziehen von Jungpflanzen nicht erspart. Der Aussaatzeitpunkt sollte allerdings nicht zu früh gewählt werden, da im Winter, bzw. im zeitigen Frühjahr wenig Licht vorhanden ist, was dazu führt, dass die Sämlinge zu lang und damit instabil werden können.
Gegenlenken kann man hier mit einer geeigneten Pflanzenbeleuchtung wie Sie z. B. in Rombergs Zimmergewächshaus Maximus integriert ist. Ohne Zusatzbeleuchtung ist eine Aussaat vor Anfang März nicht zu empfehlen. Ab diesem Zeitpunkt können Sie Ihre Aussaaten z. B. in Zimmergewächshäusern, die Sie auf der Fensterbank platzieren, vornehmen. Die Minigewächshäuser bieten den Vorteil einer gleichmäßigen Luftfeuchtigkeit und speichern zudem die Wärme. Auch mit Frühbeeten können Sie die Gartenzeit ein bisschen verfrühen.
Denken Sie daran, dass bestimmte Pflanzen Kaltkeimer, bzw. Frostkeimer sind. Dazu zählen fast alle heimischen Stauden und Gehölze. Diese Samen enthalten ein Pflanzenhormon, das das Keimen verhindert. Dieses Hormon wird bei niedrigen Temperaturen abgebaut. Dies bietet den Schutz, dass die Samen nicht vor Wintereinbruch auskeimen. Wenn Sie also selbst Samen von Stauden oder Gehölzen abnehmen, sollten Sie diese entweder im Winter draußen lagern oder bereits im Herbst in Pflanzschalen aussäen und dann über den Winter draußen stehen lassen
5. Licht und Temperatur für die Aussaat
Die Temperatur sollte bei der Anzucht an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Je weniger Licht desto kühler sollten die Sämlinge stehen, damit sich stabile Pflanzen entwickeln. Wird die Anzuchttemperatur bei dunklen Lichtverhältnissen zu hoch gewählt, wird das Pflanzengewebe sehr weich, instabil und anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Für kontrollierte Verhältnisse finden Sie in der Rubrik Beleuchtung & Wärme geeignete Produkte.
Bei Samen unterscheidet man Lichtkeimer und Dunkelkeimer. Lichtkeimer sollten nach dem Aussäen nicht bzw. nur schwach mit Erde bedeckt werden. Diese Samen brauchen den Lichtimpuls, um auszukeimen. Dazu gehören z. B. viele Kräuter, Gräser, Salat, Sellerie, Karotten, Löwenmäulchen und Fingerhut.
Dunkelkeimer dagegen keimen erst dann, wenn kein Licht mehr auf das Samenkorn fällt, d.h. diese Samen sollten direkt in die Erde gesteckt werden. Meist handelt es sich um größere Samen wie Gurken, Kürbis, Sonnenblumen, Stiefmütterchen, Lupinen, Auberginen.
6. Vorbereiten der Saatschalen
Befüllen Sie die Saatschalen locker mit Aussaaterde. Drücken Sie die Ränder mit den Fingern fest, da diese sonst besonders schnell austrocknen. Drücken Sie die Erde in der gesamten Schale mit den Händen oder mit Hilfe eines geeigneten Brettchens leicht an. Danach ziehen Sie mit Hilfe einer Latte die Erde gerade. Und schon können Sie mit der Aussaat starten.
7. Beim Aussäen auf Abstand achten
Achten Sie darauf, dass die Samen nicht zu eng gesät werden, da die einzelnen Sämlinge sich sonst gegenseitig das Licht wegnehmen. Um gleichmäßig auszusäen, können Sie das Saatgut mit Quarzsand mischen. Das empfiehlt sich vor allem für feines Saatgut.
8. Boden verdichten für guten Bodenschluss
Damit die Samen einen guten Bodenschluss bekommen, sollten Sie nach dem Aussäen mit einem Brettchen festgedrückt werden. Je nachdem, ob es sich bei den Samen um Lichtkeimer oder Dunkelkeimer handelt, sollten Sie die Samen mit einer Erdschicht bedecken. Auch Lichtkeimer können eine dünne lockere Erdbedeckung vertragen. Sie fördern damit den Bodenschluss und verhindern, dass das Saatgut schnell austrocknet. Der letzte Schritt bei der Aussaat ist das Gießen.
9. Gießen der Aussaat
Aussaaten sollten immer leicht feucht gehalten werden. Gießen Sie Ihre Aussaat am besten mit einer feinen Brause, damit die Samen nicht verschwemmt werden. Ist Saatgut einmal befeuchtet worden, sollte es bis zum Keimen nicht mehr austrocknen. Hilfreich sind hier Zimmergewächshäuser. In diesen hält sich die Feuchtigkeit wesentlich länger, als wenn die Saatschalen an der offenen Luft stehen. Zum Wiederbefeuchten Ihrer Aussaat eignen sich auch sehr gut Sprühgeräte. Mit diesen können Sie die Gefahr des Wegschwemmens der Samen minimieren. Achten Sie besonders auf die Ränder der Saatgefäße, da diese schneller austrocknen.
10. Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren
Sobald sich nach den Keimblättern die ersten Blattpaare ausgebildet haben, sollten die Jungpflanzen pikiert (vereinzelt) werden. Mit Hilfe eines Pikierstabs lassen sich die Vertiefungen für die Keimlinge ganz einfach stechen und die jungen Sämlinge im Boden festdrücken. Beim Pikieren können die Wurzeln etwas eingekürzt werden. Damit regt man das weitere Wurzelwachstum an. Da die Jungpflanzen jetzt schon einen stärkeren Nährstoffbedarf haben, kann beim Pikieren schon eine nährstoffreiche, am besten torffreie Erde verwendet werden. Wenn Sie Aussaathilfen auf Basis von Algenextrakt oder Mykorrhizapilzen unter die Erde mischen, unterstützen so ein gesundes und kräftiges Pflanzenwachstum. Als Pikiergefäße eignen sich entweder Pflanzschalen, Eierkartons, Anzuchttöpfe oder kleine Blumentöpfe.