Apfelwickler
Apfelwickler - der Wurm im Apfel
Der Apfelwickler wird auch als Obstmade oder der Wurm im Apfel bezeichnet und gehört zu den häufigsten Schädlingen an Apfelbäumen. Im Inneren der Äpfel fressen die Larven des Apfelwickler-Falters. So entstehen die wurmigen Äpfel. Am Bohrloch außen sind manchmal braune Kotkrümel sichtbar. Auch Birnen, Pflaumen und Quitten werden von der Obstmade befallen. Wurmfreie Äpfel genießen Sie, wenn Sie mit den richtigen Maßnahmen den Apfelwickler bekämpfen.
Merkmale & Entstehung
Entwicklung des Apfelwicklers
Der Apfelwickler ist ein Falter mit gräulich, hellgrauen Streifen und kupferfarbenem Fleck am Ende der Flügel. Er ist ca. 1 cm groß und fliegt in der Dämmerung bei Temperaturen ab 15 °C. Ab Mai schlüpfen die Falter. Kurz danach erfolgt die Eiablage an Blättern in Fruchtnähe und an den kleinen sich entwicklenden Äpfelchen. Bei Temperaturen über 10 °C schlüpfen die Larven schon innerhalb 10 Tagen. Die Larve schabt anfangs an der Apfelschale und bohrt sich nach wenigen Stunden, spätestens nach 3 - 4 Tagen in die Frucht ein. Die Maden fressen sich in den Apfel, dann durch den Apfel hindurch und kommen an der anderen Seite wieder heraus. So entstehen zwei Bohrlöcher. Außen am Bohrloch sind manchmal braune Kotkrümel sichtbar. Die Raupe lässt sich auf den Boden ab und verpuppt sich am Stamm. Fällt der Apfel mit der Larve vorzeitig ab, versucht die Raupe wieder am Stamm hochzuklettern. Unter günstigen warmen Bedingungen kann es 2 Generationen pro Jahr geben. Dann kann ab ca. Juli eine zweite Generation des Apfelwicklers erneut Schaden anrichten. Den Winter überdauert die Larve eingesponnen am Stamm, am Boden unter der Baumkrone oder an Holzbauten und Pfählen die nahe des Apfelbaumes stehen. Im April verpuppt sich die Larve und eine neue Generation kann sich im Frühjahr entwicklen.
Bekämpfung
Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Apfelwicklers ist die Kombination vorbeugender und direkter Bekämpfungsmaßnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten während der Entwicklung des Apfelwicklers wichtig.
- Mai - September: Neudomon ApfelmadenFalle und Madex Apfelwicklerfrei
- Juni - Oktober: Schacht Insekten Fanggürtel
- September - März: SF-Nematoden nemapom
Vorbeugende Bekämpfung des Apfelwicklers
Fallobst einsammeln
Befallene Äpfel fallen oft vorzeitig vom Baum. Die Maden befinden sich zu diesem Zeitpunkt meist noch im Apfel, bevor sie sich für die Verpuppung einen anderen Unterschlupf suchen. Deshalb ist es wichtig, das Fallobst täglich aufzusammeln und aus dem Garten zu entfernen.
Apfelwickler-Larven abfangen
Von Juni bis Oktober kann man den Insekten Fanggürtel um den Stamm anbringen. Die Obstmaden suchen ab diesem Zeitpunkt ein Versteck, um sich zu verpuppen, bzw. um den Winter zu überdauern. Der Wellpappegürtel wird von den Maden gerne dafür genutzt. Einmal pro Woche sollte der Gürtel kontrolliert und ggf. sogar erneuert werden. Im Winter, spätestens bis Mitte April sollten die Apfelbaumstämme auf Larven untersucht werden, die unter der Borke sitzen.
Stammpflege
Lose Borkenteile vom Stamm abbbürsten, so finden die Larven weniger Vertsecke.
Schutznetze
Nach Ende der Blüte lassen sich die Apfelbäume mit Schutznetzen wie dem Drosal Schutznetz oder dem Schädlingschutznetz gegen den Zuflug von Apfelwicklern schützen. Die Schutznetze halten nicht nur Schädlinge ab, sondern schützen die Obstbäume auch vor Hagelschlag.
Klebefallen - Pheromonfallen
Mit der Neudomon Apfelmadenfalle, die ab Mitte Mai in die Bäume gehängt wird, werden männliche Falter abgefangen. Das Prinzip ist einfach: Die mit dem spezifischen Sexuallockstoff der Weibchen, einem sog. Pheromon, ausgerüsteten Klebefallen locken die Männchen an. Dadurch wird die Begattung reduziert und es gibt weniger Nachwuchs. Die Fallen müssen regelmäßig kontrolliert werden, denn sie dienen auch zum Monitoring, um den richtigen Spritztermin für eine direkte Bekämpfung der Apfelwickler-Larven zu ermitteln. Die Wirkung der Pheromonkapsel lässt nach ca. 6 Wochen nach. Dann sollte die Pheromonkapsel ausgewechselt werden. Dafür gibt es das Neudomon Apfelmadenfalle Nachrüstset.
Bekämpfung des Apfelwicklers
Spritzmittel gegen Apfelwickler
Mit der Neudomon ApfelmadenFalle lässt sich der Falterflug gut überwachen. Die Kombination mit dem biologischen Spritzmittel Madex Apfelwicklerfrei kann zu einer wurmfreien Ernte verhelfen. Dieses Präparat enthält Granuloseviren, die natürlichen Gegenspieler der Apfelmaden. Für Menschen, Haustiere und Umwelt ist das Präparat bei sachgerechter Anwendung völlig ungefährlich. Durch die Beobachtung des Falterflugs mit der Pheromonfalle kann der Spritzzeitpunkt genau terminiert werden. Werden pro Woche mehr als fünf Falter in der Falle gefangen, sollte nach sieben Tagen die erste Spritzung erfolgen. Eine Wiederholung der Spritzung nach ein bis zwei Woche erhöht den Bekämpfungserfolg. Wichtig bei dieser biologischen Bekämpfung ist der genaue Spritzzeitpunkt, denn die Nachwuchsraupen müssen den Wirkstoff aufnehmen, bevor sie sich in die Früchte einbohren.
Nematoden
Eine weitere biologische Bekämpfung kann mit SF-Nematoden gegen Apfelwickler durchgeführt werden. Nach der Ernte, ab September werden Stamm und Boden unter der Baumkrone behandelt. Der Bekämpfungszeitraum mit Nematoden erstreckt sich bis März. Allerdings müssen hier die regional unserschiedlichen klimatischen Verhältnisse berücksichtig werden. Die Maden, die sich bereits in ihrem Überwinterungsversteck befinden, können mit den SF-Nematoden abgetötet werden. Der Wurmbefall in der nächsten Saison wird damit stark eingedämmt. Diese Maßnahme ist bei starkem Befall unbedingt zu empfehlen und sollte jährlich erfolgen.