Nützlinge gegen Erdraupen
Erdraupen biologisch bekämpfen
Erdraupen sind die Larven von Eulenfaltern, insbesondere aus der Gattung Agrotis, aber auch von verwandten Arten wie Scotia, Noctua und Euxoa. Sie werden bis zu 5 cm lang und sind unscheinschar graubraun gefärbt. Anfangs leben sie oberidisch und fressen an Blättern und Trieben. Ab dem Alter von ca. 2 Wochen sind die Raupen nur noch nachts oberirdisch zu finden, sie sind also nachtaktiv wie die Eulen. Unter Tags ernähren sie sich im Boden von Wurzeln und Knollen. Größere Schäden können in Gemüsebeeten oder Rasenflächen auftreten. Erdraupen können am besten biologisch mit SC-Nematoden bekämpft werden.
Produkte zur Bekämpfung von Erdraupen
Erdraupen erkennen
Erdraupen leben vorwiegend unterirdisch in den oberen Bodenschichten und sind an ihrem unscheinbaren Aussehen zu erkennen.
Aussehen von Erdraupen (Eulenraupen)
- unscheinbar graubraun oder graugrün gefärbt
- bis zu 5 cm lang
- charakteristisches Merkmal: sie rollen sich bei Störung spiralförmig zusammen
- Erdraupen leben die meiste Zeit im Boden, wo sie an den Wurzeln von Pflanzen fressen
- in den frühen Lebensstadien fressen sie auch oberirdisch an Pflanzenteilen
Entwicklungszyklus von Erdraupen
Der Falterflug der Eulenfalter beginnt je nach Witterung ca. ab Mitte Mai bis August/September in der Dämmerung oder nachts. Die weiblichen Eulenfalter legen nach der Begattung bis zu 1000 Eier an bodennahen Pflanzenteilen ab. Nach etwa vier bis sieben Tagen schlüpfen die Larven. Die ersten Larven sind meist ab Anfang Juni zu beobachten. Anfangs leben sie oberirdisch und ernähren sich von Blättern. Mit zunehmender Größe wandern sie in den Boden, wo sie an Wurzeln und Knollen fressen. Dieser unterirdische Lebensabschnitt dauert mehrere Wochen, während derer die Raupen mehrere Häutungen durchlaufen. Im letzten Larvenstadium ziehen sie sich tief in den Boden zurück, wo sie überwintern und sich im folgenden Frühjahr verpuppen. Aus diesen Puppen schlüpfen dann die adulten Falter.
Schadbild von Erdraupen
Erdraupen verursachen vor allem Schäden an unterirdischen Pflanzenteilen wie Wurzeln, Knollen und Wurzelhälse. Besonders betroffen sind Gemüsepflanzen wie Salat, Möhren, Sellerie und Kartoffeln oder Rasenflächen. Bei Salatjungpflanzen kann es vorkommen, dass die Raupen die Pflanzen fast vollständig auffressen und die Blätter in die Erde ziehen. Größere Pflanzen beginnen plötzlich zu welken, da der Wurzelhals durchgefressen wurde. An Möhren und anderen Wurzelgemüsen hinterlassen sie charakteristische Fraßlöcher. In Rasenflächen treten sichelförmige Verbräunungen entlang der Fraßgänge auf. Auch Sekundärschäden durch Vögel, die die Erde bei ihrer Suche nach den nahrhaften Raupen aufwühlen, sind nicht selten. Das Schadbild von Erdraupen ähnelt dem anderer Bodenschädlinge wie Engerlinge oder Drahtwürmer. Eine eindeutige Identifizierung kann nur durch das Auffinden der spiralig zusammengerollten Raupen erfolgen.
Vorbeugung gegen Erdraupenbefall
Eine gute Bodenbearbeitung vor der Aussaat kann die Entwicklung der Larven stören. Das Abdecken der Gemüsekulturen mit Kulturschutznetzen verhindert, dass die Falter ihre Eier ablegen können. Ein naturnaher Garten mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge kann ebenfalls helfen, den Befall zu reduzieren, da natürliche Feinde der Erdraupen, wie Vögel, Igel und Laufkäfer, gefördert werden. Zudem ist bekannt, dass Erdraupen feuchten Boden meiden, sodass regelmäßiges Mulchen und eine Tröpfchenbewässerung im Gemüsebeet vorbeugend wirken können.
Bekämpfung von Erdraupen
Erdraupen können entweder manuell abgesammelt werden, am besten abends oder nachts, wenn sie oberirdisch fressen. Am effektivsten gegen Eerdraupen ist die biologische Bekämpfungsmethode mit Nematoden der Art Steinernema carpocapsae. Diese Fadenwürmer dringen in die Raupen ein und töten sie ab. Die Anwendung erfolgt durch das Ausbringen einer Nematodenlösung auf den Boden, idealerweise zwischen Juni und September. Gegen oberirdisch vorkommende Erdraupen an Kohlgewächsen kann das biologische Pflanzenschutzmittel Xentari Raupenfrei zur Bekämpfung eingesetzt werden.
Nützlinge gegen Erdraupen
Als effektive natürliche Bekämpfungsmethode gegen Erdraupen können SC-Nematoden eingesetzt werden. Auch weitere natürliche Feinde spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Erdraupenpopulationen. Vögel wie Stare, aber auch Spitzmäuse, Igel und Maulwürfe gehören zu den wichtigsten Nützlingen im Kampf gegen Erdraupen. Zudem können Laufkäfer und Schlupfwespen die Raupen effektiv dezimieren. Um diese Nützlinge gegen Erdraupen im Garten zu fördern, sollten Lebensräume geschaffen werden, die ihnen Schutz und Nahrung bieten. Eine Blumenwiese, wilde Ecken im Garten oder Hecken aus heimischen Gehölzen bieten ideale Bedingungen, um diese natürlichen Feinde anzusiedeln und somit auf natürliche Weise gegen Erdraupen vorzugehen.