Wiesenschnaken
Tipulalarven - Wiesenschnakenlarven
Tipulalarven sind vor allem als Schädlinge im Rasen oder in Grünlandflächen bekannt. Sie sind die Nachkommen der Wiesenschnake. Besonders häufig kommen sie bei feuchter Witterung vor. Im Herbst fliegen die Schnaken mit ihren überlangen Beinen in die Nähe von Lichtquellen. Die Larven leben im Boden und fressen an Wurzeln.
Nützlinge gegen Wiesenschnakenlarven / Tipula
Enstehung
Wiesenschnaken erkennen
Larven von Wiesenschnaken werden ca. 4 cm lang. Sie haben eine ledrige bräunlich-graue Haut und keine Beine. Am Hinterende angeordnete Fortsätze, dienen den Larven als Beinersatz zur Fortbewegung. Ihre typische Anordnung wird als Teufelsfratze bezeichnet. Mit den Engerlingen sind sie nicht zu verwechseln, diese sind creme-weiß und haben Beinchen. Larven von Wiesenschnaken findet man direkt unter der Bodenoberfläche in der Nähe der Pflanzenwurzeln. Bei Regen verlassen sie häufig den Rasen und sind in Randbereichen auf der Terrasse zu finden.
Entwicklung von Wiesenschnaken
Wiesenschnaken bevorzugen für ihre Entwicklung feuchte Böden. Die Larven treten von September bis April / Mai auf, wobei der größte Schaden durch ihre Fraßtätigkeit an der Wurzel im Frühjahr entsteht. Die Larven überwintern unterhalb der Frostgrenze und sind dann im darauffolgenden Frühjahr von April bis Mai wieder besonders fraßaktiv. Von Juni bis Juli verpuppen sich die Larven. Die erwachsenen Wiesenschnaken sind ab Mitte August zu beobachten. Regional kann dieser Zeitpunkt schwanken. Die Weibchen werden nach dem Schlüpfen gleich wieder begattet und legen auch sofort wieder bis zu 500 Eier ab. Feuchte Gebiete werden dafür bevorzugt. Nach ca. 10 Tagen schlüpfen daraus die Larven. Ist der Herbst besonders feucht und regnerisch, wird der Befall im Folgejahr begünstigt.
Schadbild
Schadbild von Tipulalarven / Wiesenschnakenlarven
An den befallenen Stellen bleibt der Rasen anfangs im Wachstum zurück. Bis er schließlich verbräunt und stellenweise vertrocknet. Oft bleibt der Schaden im Herbst unbemerkt. Im Frühjahr, wenn die Larven wieder nach oben wandern und unter der Grasnarbe fressen, kann diese teilweise abgehoben werden. Die Larven befinden sich dann direkt unter der Bodenoberfläche. Dann ist oft eine vermehrte Vogelaktivität auf dem Rasen zu beobachten.
Bekämpfung
Wiesenschnaken bekämpfen
Nematoden gegen Wiesenschnaken
Die erfolgreichste Art gegen Tipulalarven vorzugehen, ist der Einsatz von SC-Nematoden. Das sind Fadenwürmer, die natürlich im Boden vorkommen und spezifische Insektenlarven parasitieren und diese somit töten. Für einen erfolgreichen Nematodeneinsatz muss der Boden mindestens eine Temperatur von 12 °C haben und darf nicht austrocknen.
Nematoden gegen Wiesenschnaken ausbringen
Am erfolgreichsten ist die Bekämpfung der jungen Larven (L1 und L2) im Herbst, da deren Haut noch dünn ist und so die Nematoden über Körperöffnungen leicht eindringen können. Der Einsatz der SC-Nematoden wird von September bis Mitte Oktober empfohlen, solange die Bodentemperaturen über 12 °C liegen. Eine leichte Temperaturabsenkung bis ca. 8° ist kein Problem. Beobachtet man ab August geschlüpfte Tipula, ist aufgrund der schnellen Eiablage und des schnellen Schlüpfens der Larven die Anwendung nach ca. 10 - 20 Tagen sehr erfolgreich. Der Hauptfraß im Frühjahr wird dadurch eingedämmt. Die Nematoden werden ganz einfach mit dem Gießwasser ausgebracht. Abweichend von diesen Empfehlungen kann es regional durch Verschiebung der klimatischen Verhältnisse vorkommen, dass Tipulalarven auch früher auftreten.
Bodenbearbeitung
Da sich Tipulalarven direkt unter der Bodenoberfläche befinden, kann durch eine intensive Bodenbearbeitung z. B. mit einem tief eingestellten Vertikutierer der Befall dezimiert werden. Vertikutieren im Herbst bis Ende September, im Frühjahr ab Mitte /Ende Mai bis Juni. Zu dieser Zeit findet man die Larven in den oberen Bodenschichten, so dass Vertikutieren auch effektiv sein kann. Nach der Ausbringung von Nematoden darf jedoch nicht mehr vertikutiert werden.
Gegen Wiesenschnaken vorbeugen
Rasenpflege
Zur Paarungszeit den Rasen etwas höher stehen lassen. Die Schnaken tun sich schwerer Eier abzulegen. Wird während der Flugzeit die Rasenfläche häufig betreten, werden die Tipula bei der Eiablage gestört. Zu dieser Zeit sollte auch der Rasen nicht zu kurz gemäht werden. Lücken im Rasen sind eine Einladung für die Wiesenschnake ihre Eier direkt in die Erde abzulegen. Sorge durch eine optimierte Rasenpflege für ein dichtes Grün. In Bereichen, in denen der Rasen abgestorben ist, sollte nachgesät werden. Ganz einfach geht das mit dem Rasenreparaturset Lückenlos. Der im Set enthaltene organische Dünger versorgt die Keimlinge von Anfang an optimal. Sechs Wochen nach der Aussaat ist eine Nachdüngung mit dem Azet-Rasendünger zu empfehlen.
Nützlinge im Garten fördern
Für Igel und Vögel im Garten sind Wiesenschnaken-Larven ein Leckerbissen. Laubhaufen oder ein Igelhaus fördern die Ansiedlung im Garten. Zur Förderung der Vögel bietet sich das Anbringen von Nistkästen an.