Hornspäne

Woraus bestehen Hornspäne?

Hornspäne bestehen aus zerkleinerten Tierhörnern, Klauen und Hufen, die als Nebenprodukte aus der Fleischverarbeitung gewonnen werden. Diese Materialien sind reich an organischem Stickstoff. Stickstoff ist der Hauptnährstoff für Pflanzen, der den Massenzuwachs steuert. Hornspäne eignen sich deshalb hervorragend als wachstumssteigernder Langzeitdünger.

Es gibt auch vegane Hornspäne, die keine tierischen Bestandteile enthalten. Sie werden auf Basis von Mais hergestellt und zu gekörnten Pellets gepresst und sind auch reich an organischem Stickstoff.

Hornspäne-Dünger setzen ihre Nährstoffe aufgrund natürlicher Abbauprozesse im Boden frei. Sie zeichnen sich durch ihre langsame Zersetzung aus, woraus sich die Langzeitwirkung der Hornspäne-Dünger ergibt. Da es sich bei Hornspänen um eine organische Substanz handelt, die durch Mikroorganismen im Boden umgesetzt wird, steigern sie die mikrobielle Aktivität im Boden. Die Bodenfruchtbarkeit wird dadurch auf natürliche Art und Weise erhöht.

Welche Nährstoffe enthalten Hornspäne?

Hornspäne sind ein vielseitiger, nachhaltiger und vor allem natürlicher Dünger, der durch seine Langzeitwirkung besticht. Der Hauptnährstoff in Hornspäne-Düngern ist Stickstoff (N), der etwa 12-14 % bei tierischen Hornspänen und ca. 7 % bei veganen Hornspänen ausmacht. Stickstoff ist entscheidend für das Pflanzenwachstum, insbesondere das vegetative Wachstum, also die Bildung von Blättern und Trieben. Hornspäne werden langsam im Boden zersetzt und in pflanzenverfügbare Nähstoffe umgebaut. Dieser Vorgang ist temperaturabhängig. Ist es warm und feucht, geht die Umsetzung schneller. Genau dann brauchen auch die Pflanzen vermehrt Nährstoffe für das Wachstum. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass die Nährstoffe nicht ausgewaschen werden, da sie sofort nach Feisetzung von den Pflanzen aufgenommen werden. Neben Stickstoff enthalten Hornspäne auch kleinere Mengen an Phosphor (P) und Kalium (K). Diese sind jedoch mit ca. 1 % zu vernachlässigen. Als wertvolle Ergänzung für die Nährstoffversorgung können bei einer Hornspäne-Düngung entsprechend des jeweiligen Bedarfs Spurenelemente mit Urgesteinsmehl und Kalium mit Neudorff Azet KaliumDünger zugegeben werden.

Was und wann kann mit Hornspänen gedüngt werden?

Hornspäne sind vielseitig für alle Pflanzen einsetzbar, bei denen ein Massenzuwachs über die Vegetationszeit gewünscht wird. Bei Gemüse sind gerade die Starkzehrer, wie alle Kohlgewächse oder Tomaten, Gurken und Kürbisse sehr dankbar für eine kräftigende Düngung. Hornspäne sollten im zeitigen Frühjahr oder bereits im Herbst ausgebracht werden, da die Nährstoffe durch den Zersetzungsprozess erst nach und nach freigesetzt werden. Eine Düngung mit Hornspänen bedeutet eine langfristige Versorgung der Pflanzen, die je nach Bedingungen 6-9 Monate anhält. Zu beachten ist, dass der beinhaltete Stickstoff erst nach mehreren Wochen von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Vegane Hornspäne werden etwas schneller, also bereits ab ca. zwei Wochen in pflanzenverfügbare Nährstoffe umgesetzt.

Ein akuter Stickstoffmangel sollte zusätzlich mit schnell wirkenden Düngern wie z. B. Neudorff Balsamol Blattdünger behoben werden. Hervorragend eignen sich Hornspäne zur langfristigen Nährstoffversorgung bei Umtopf- und Pflanzaktionen. Einfach unter die Blumenerde mischen. Am besten verwenden Sie die torffreien Neudohum-Erden. Damit ist ihr nachhaltiges Gartenkozept perfekt! In neuer Blumenerde sind immer Nährstoffe vorhanden, die für die ersten Wochen ausreichen. Genau zu dem Zeitpunkt, wenn diese aufgebraucht sind setzt die Düngewirkung der Hornspäne ein. Die Pflanzen sind dann meistens für die gesamte Saison ausreichend versorgt.

Wie oft muss mit Hornspänen gedüngt werden?

Da Hornspäne ein Langzeitdünger sind, reichen in der Regel eine bis zwei Düngungen pro Saison aus. Das heißt, eine Gabe im Frühjahr und gegebenenfalls eine zweite zur Hauptwachstumszeit. Der Bedarf hängt von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit und dem Nährstoffbedarf der Pflanzen ab. Stark zehrenden Pflanzen (z. B. verschiedene Gemüsearten wie Kohl oder Tomaten) brauchen oft eine zweite Düngung. Der langsame Abbau der Hornspäne verhindert zudem eine Überdüngung.

Für welche Pflanzen sind Hornspäne geeignet?

Hornspäne eignen sich hervorragend für viele Gartenpflanzen, Balkonpflanzen oder auch Topfpflanzen. Insbesondere Pflanzen mit einem hohen Stickstoffbedarf oder Pflanzen, bei denen ein starkes vegetatives Wachstum gewünscht wird, profitieren von der langsamen und langfristigen Nährstofffreisetzung der Hornspäne. Dazu gehören:

• Gemüsepflanzen:
  Tomaten, Kohlarten, Kürbis, Zucchini und alle Gemüsearten, die viel Blattmasse bilden müssen
• Balkon- und Kübelpflanzen:
  bei diesen Pflanzen sorgt die Verwendung von Hornspänen beim Um- oder Eintopfen für eine langfristige Nährstoffversorgung. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die Arbeitserleichterung für den Balkongärtner, da häufiges Nachdüngen entfällt. Bei Blühpflanzen sollte man allerdings eher vorsichtig dosieren, da eine starke Stickstoffdüngung manchmal die Blattbildung auf Kosten der Blütenbildung verstärkt

Unterschied Hornspäne – Hornmehl

Der Unterschied zwischen Hornspänen und Hornmehl liegt im Grad der Vermahlung, also in der Partikelgröße.

• Hornspäne sind grob vermahlen. Damit startet die Düngewirkung erst nach ca. 6 Wochen. Sie hält dafür länger im Vergleich zu Hornmehl an, nämlich meist über die gesamte Vegetationsperiode. Hornspäne sind deshalb ideal für eine Grunddüngung im Frühjahr. Werden sie bereits im Herbst eingebracht, fließen die Nährstoffe schon bei Beginn der Vegetationszeit. Auch für eine Aussaat im Beet sind Hornspäne hervorragend, denn die jungen Keimlinge dürfen nicht zuviel Dünger abbekommen, damit sich die Wurzeln gut ausbilden. Sind die Pflänzchen dann ein bisschen größer, fördert der freigesetzte Stickstoff das Wachstum genau zum richtigen Zeitpunkt.
• Hornmehl ist ähnlich Mehl fein vermahlen. Es kann schneller als Hornspäne von den Mikroorganismen zersetzt werden. Es gibt den Stickstoff rascher an die Pflanzen ab. Die Wirkung setzt schon 2 Wochen nach dem Ausbringen ein. Hornmehl ist gut geeignet, wenn eine schnellere Stickstoffzufuhr gewünscht wird, beispielsweise bei Gemüsepflanzen oder Kräutern im Frühjahr oder Sommer. Da die veganen Hornspäne durch ihre Pelletform wesentlich schneller als die kompakteren Hornspäne zersetzt werden, ist hier die Wirkung dem Hornmehl ähnlich. Die Wirkung hält mit 3-5 Monaten nicht ganz so lange an wie bei den Hornspänen.