Papierfischchen erkennen

Papierfischchen sind vorwiegend nachts unterwegs. Vereinzelt kann man sie auch untertags herumkrabbeln sehen. Sie werden zwischen 11 und 15 Millimeter lang. Ihr schmaler, langgestreckter, graubrauner Körper ist mit Panzerschuppen bedeckt und leicht behaart. Bezeichnend sind zwei lange Fühler am Kopf und drei längliche Fortsätze am hinteren Körperende. Der mittlere ist fast so lang wie das gesamte Insekt.

Unterschied Papierfischchen – Silberfischchen

Papierfischchen sind etwas kleiner als Silberfischchen. Während die Silberfischchen silbrig glänzen, sind die Papierfischchen eher matt und leicht behaart. Besonders die Borstenkämme an den Seiten des länglichen Körpers sind bezeichnend. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Papierfischchen sind die längeren Filamente am Körperende. Diese sind anders als bei den Silberfischchen etwa so lang wie das gesamte Insekt. Papierfischchen können auch tagsüber gesichtet werden. Manchmal krabbeln sie auch die Wände hoch. Während Silberfischchen eher in feuchter Umgebung vorkommen, mögen Papierfischchen lieber Trockenheit.

Wie kommt es zu einem Befall von Papierfischchen?

Papierfischchen gelangen oft durch menschliche Aktivitäten in Gebäude. Sie können mit Kartons aus dem Versandhandel, Umzugskartons, Verpackungsmaterialien oder auch Baumaterialien eingeschleppt werden. Da sie durch kleinste Öffnungen kriechen können, verbreiten sie sich schnell und sind oft unbemerkt bereits länger in einem Raum, bevor sie entdeckt werden.

Was fressen Papierfischchen?

Papierfischchen ernähren sich bevorzugt von Materialien, die Cellulose enthalten, wie Tapeten, Bücher, Fotos und Gemälde. Dies macht sie besonders problematisch für Archive, Bibliotheken und Museen, aber auch Privathaushalte können betroffen sein. Sie fressen außerdem auch Hausstaubmilben, Schimmel oder Hautschuppen, was sie teilweise auch nützlich macht. Besonders attraktiv für Papierfischchen sind wohl rote Farbpigmente und Verpackungsmaterialien aus Maisstärke.

Entwicklung von Papierfischchen

Papierfischchen leben vorzugsweise im Dunkeln, wo sie sich in kleinen Ritzen und Ecken verstecken. Sie vermehren sich schnell unter warmen und trockenen Bedingungen. Die Insekten können 8–10 Jahre alt werden. Jedes Weibchen legt jährlich bis zu 50 Eier. Die Nachkommen benötigen 1–3 Jahre, um geschlechtsreif zu werden. Die optimale Temperatur für die Entwicklung liegt zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Sinkt die Temperatur unter 11° C, vermehren sich Papierfischchen nicht mehr weiter. Sie können allerdings bis zu 300 Tage ohne Nahrung auskommen, was ihre Bekämpfung erschwert.

Lebensbedingungen von Papierfischchen

Papierfischchen bevorzugen trockene und warme Umgebungen, weshalb sie oft in wohl temperierten Gebäuden zu finden sind. Sie halten sich vorzugsweise in dunklen Bereichen auf. Häufig sind sie in Ritzen, in Büchern, unter Möbeln, hinter Tapeten oder in Bilderrahmen zu finden.

Vorbeugung gegen Papierfischchenbefall

Es gibt einige Maßnahmen, um einem Befall von Papierfischchen vorzubeugen:

• Regelmäßig Altpapier entsorgen und Kartons nicht über längere Zeit lagern.
•  Umzugskartons oder Verpackungsmaterialien nicht aufbewahren, sondern direkt entsorgen.
• Lagerstätten von Papier und Kartonagen mit doppelseitigem Klebeband umkleben. Dafür kann auch einfaches Klebeband, das mit Aurum Insektenleim bestrichen wird, genutzt werden.
• Türschwellen mit doppelseitigem Klebeband abkleben, um eine Ausbreitung in andere Räume zu verhindern.
• Bodenritzen und Fugen regelmäßig aussaugen, um Verstecke zu minimieren.
• Räume regelmäßig reinigen und Staub entfernen
• Essensreste nicht über Nacht stehen lassen, da Papierfischchen stärke- und zuckerhaltige Nahrung lieben.
• Papierfischchen mögen keinen Lavendelduft, deshalb sind Lavendelsäckchen bei der Vertreibung hilfreich

Papierfischchen bekämpfen

Wenn ein Befall von Papierfischchen festgestellt wird, ist es schwierig, sie wieder vollständig loszuwerden.

Einige Methoden zur Bekämpfung von Papierfischen sind:

• Fugen und Ritzen, z. B. an Fußleisten mit Acryl abdichten
• Mit Silberfischchen Klebefalle den Papierfischchenbefall dezimieren; als Lockstoff eignen sich Brotkrümel auf dem Leimboden
• Sprühanwendungen mit Permanent-Ungezieferspray; vor allem Ritzen und Fugen, in denen sich Papierfischchen verstecken können, besprühen
• Sprühanwendungen mit dem insektizidfreien Permanent Ungezieferstopp auf Basis pflanzlicher Biopolymere; Insekten müssen direkt besprüht werden
• Befallene Materialien tiefkühlen; Temperaturen von -30 °C töten die Insekten und ihre Eier ab. Es ist zu empfehlen, die Produkte vor dem Einfrieren und beim Auftauen in Plasitktüten zu verpacken, um die Entsehung von Kondensationsfeuchtigkeit zu verhindern
• Eine vollständige Beseitigung gelingt oft nur durch professionelle Schädlingsbekämpfer.
• Wenn mehrere Parteien in einem Haus betroffen sind, ist es sinnvoll, in gemeinsamer Aktion den Befall koordiniert zu bekämpfen.