Kleiner Frostspanner
Der Kleine Frostspanner - (Operophtera brumata)
Ist Ihnen das auch schon passiert? Der langersehnte Austrieb der Obstbäume im Frühling verschwindet sofort wieder oder die jungen Blätter sind löchrig oder bis auf die Blattrippen abgefressen? Hier schädigen meist die Frostspanneraupen, welche im Frühjahr noch sehr klein und kaum sichtbar sind, die Pflanze.
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Grundwissen
Was sind Frostspanner?
Der Frostspanner ist ein Schmetterling dessen Raupen sich von Laub- und Obstbaumblättern ernähren.
Wie sieht der Kleine Frostspanner aus?
Die männlichen Schmetterlinge haben beigebraune bis graugelbe Vorderflügel mit braunen Querstreifen. Die Voderflügel enden in gelblichen Fransen. Die Hinterflügel sind blassgraugelb. Die weiblichen Schmetterlinge können nicht fliegen, also bewegen sie sich laufend fort. Die Flügel der Weibchen sind braungraue verkürzte Stummel. Sehr typisch neben dem unbeflügelten Weibchen sind die Raupen des Frostspanners. Diesen gelbgrünen Raupen fehlen in der Mitte ihres Körpers Beine, deswegen zieht sich der Körper zu einem „Buckel“ zusammen und streckt sich wieder, wenn die Frostpannerraupe sich fortbewegt.
Wann schlüpfen Frostspanner?
Im Herbst schlüpfen die erwachsenen Tiere bei sinkenden Temperaturen und den ersten Frösten. Männchen und Weibchen sind gut zu unterscheiden. Nur die etwa 15mm großen Männchen können fliegen. Das tun sie meist abends wenn es schon kalt ist. Die 5 -7mm großen Weibchen wirken eher spinnenartig mit ihren verkrüppelten Flügeln und sind flugunfähig. Die weiblichen Tiere krabbeln am Baum hoch und legen im Kronenbereich in Ritzen und an Knospenschuppen bis zu 300 Eier ab.
Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen und sich die ersten Knospen an den Bäumen öffnen, schlüpfen auch die Raupen aus den Eiern. Die gefräßigen Raupen ernähren sich von Blütenknospen, Fruchtansätzen und Blätter. An einem seidigen Faden lassen sich die kleinen Raupen auf tieferliegende Zweige ab oder können damit vom Wind weitergetragen werden.
Die Raupen fressen weiter bis sie sich Mitte Juni zum Boden abseilen und in 6-25cm Tiefe bis zum Herbst verpuppen.
Schadbild & Fressverhalten
Schadbild des Kleinen Frostspanners
Ersten Anzeichen eines Frostspannerbefalls sind angefressene Blüten, Fruchtansätze und Blätter. Durch geschädigte Blüten kommt es zu einem geringeren Fruchtansatz. Angefressene Früchte entwickeln sich mit Schadstellen. Blätter werden oft bis auf die Blattrippen abgefressen. In den Blättern findet die Photosynthese (Energieversorgung) der Pflanzen statt, so können sich frische Fruchttriebe nur schlecht entwickeln. Obstbäume und Ziergehölze werden durch die Blattfraßaktivität der Frostspanner insgesamt geschwächt und anfälliger für andere Schädlinge und Krankheiten.
Was fressen Kleine Frostspanner?
Apfel, Birne, Quitte, Pflaume aber auch Ziergehölze wie Ahorn, Buche, Birken dienen als Nahrungsquelle. Frostspanner sind nicht wählerisch.
Kleiner Frostspanner Bekämpfung
Wann Leimringe gegen den kleinen Frostspanner anbringen?
Ab September werden im unteren Stammbereich Raupenleimringe angebracht. Die Weibchen bleiben daran kleben und können im Kronenbereich keine Eier mehr ablegen. Oft bleiben auch die Männchen darauf haften. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Leimringe eng am Stamm anliegen. Auch an Befestigungspfählen sollte ein Leimring angebracht werden. Bei Bäumen mit grober Rindenstruktur können die Übergänge mit Lauril Baumwachs verschlossen werden
Wann gegen den kleinen Frostspanner spritzen?
Bei einem starken Befall im Vorjahr kann eine Winterspritzung mit durchgeführt werden. Diese schädigt die Eier.
Im Frühjahr können geschlüpfte Raupen mit Raupenfrei Xentari biologisch bekämpft werden. Das Bacillus thuringiensis Präparat ist nützlingsschonend und wirkt nur gegen die Raupen. Wird das Mittel beim Fressen aufgenommen, sterben die Raupen nach wenigen Tagen.
Wie kann der kleine Frostspanner zusätzlich bekämpft werden?
Vögel und andere Nützlinge, die sich von Schmetterlingen und deren Raupen ernähren, sollten im Garten z. B. mit Nistkästen oder Fütterung unbedingt gefördert werden. Sie sind die natürlichen Gegenspieler der schädlichen Insekten.